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Vertere – Paradigmen des Übersetzens in der Kultur der Antike
Par Maurizio Bettini. 2023
Maurizio Bettinis Buch schildert die Praktiken und Paradigmen des Übersetzens in der griechischen und römischen Antike bis hin zu den…
Bibelübersetzungen des hellenistischen Judentums und der christlichen Spätantike. Es ist zugleich eine materialreiche historische Studie und ein kluger Essay über die Dimensionen des Übersetzens als Akt der kreativen Aneignung des Fremden. Im Kontrast zum modernen „postkolonialen“ Übersetzungsverständnis – das letztlich auf die monotheistische Schrift-Übersetzung zurückgeht – versteht Bettini die Übersetzungspraxis der Antike als Teil einer Kultur der sprachlich-literarischen Umwandlung, als Akt des (Nach-) Erzählens, zugleich auch als ein der Ökonomie des (sprach-)grenzüberschreitenden Austauschs verpflichtetes Handeln.Menschen mit Migrationshintergrund werden in der deutschen Berichterstattung zahlreichen Analysen zufolge überproportional in Problemzusammenhängen dargestellt. Um das zu ändern, gibt…
es etliche Aktivitäten wie Preisverleihungen für diversitätssensible Berichte oder Analysen der medialen Repräsentation von MigrantInnen. Kaum berücksichtigt wird dabei jedoch die Sensibilisierung von JournalistInnen für die kulturelle Diversität, obwohl sie 2007 im Nationalen Integrationsplan gefordert wurde. Außerdem legt das Gros der bisherigen Aktivitäten eine Vorstellung von homogenen (National-)Kulturen zugrunde. So untersuchen viele Inhaltsanalysen die Berichterstattung über „die Migranten“ (v.a. „die Türken“) und vernachlässigen dabei verschiedene Diversitätskategorien (z.B. Geschlecht, Alter). Derlei Homogenisierungen verfestigen normative Vorstellungen von Differenz. Daher analysiert der vorliegende Band,, welchen Beitrag repräsentationskritische ethnologische Perspektiven auf Kultur, Diversität und Ausgrenzung zu der Auseinandersetzung mit Diversity im Journalismus leisten können. Dafür wird der journalistische Umgang mit kultureller Diversität untersucht (Inhaltsanalyse, Fokusgruppenanalyse). Die Ergebnisse fließen in die Konzeption eines Diversity Trainings ein, das in der journalistischen Aus- und Fortbildung eingesetzt werden kann.In Tandem – Pathways towards a Postcolonial Anthropology | Im Tandem – Wege zu einer postkolonialen Ethnologie
Par Ingo Rohrer, Mirjam Lücking, Anna Meiser. 2023
Postkoloniale Ansätze in der Ethnologie zeichnen sich durch eine kritische Reflexion der eigenen Wissenschaftsgeschichte aus und denken dabei theoretische und…
methodologische Ansätze des Faches weiter. Sie laden dazu ein, sich kritisch mit der Verstrickung der Disziplin in koloniale Prozesse und der Aufrechterhaltung von ungleichen Machtstrukturen auseinanderzusetzen. Postkoloniale Ansätze hinterfragen die Autorität ethnologischer Wissenskonstruktion und die damit verbundene Repräsentation des kulturell „Anderen“ sowie des „Eigenen“. Darüber hinaus lenkt eine postkoloniale Ethnologie den Blick auf transkulturelle Verflechtungen, etwa lokale Interpretationen globaler Symbole und Praktiken. Damit destabilisiert sie vermeintlich „universale“ Erklärungsmuster und Konzepte, verortet sie in Zeit und Raum.Die Beiträge in diesem, Judith Schlehe gewidmeten Sammelband veranschaulichen, welche fruchtbaren Implikationen ein postkolonialer Impetus für die ethnologische Forschung, Theorie und Praxis bereithalten kann. Angelehnt an die von Judith Schlehe entwickelte „Tandem“-Forschung stellen die AutorInnen in ihren eigenen Studien kollaborative und kulturell reziproke Prozesse vor. Sie zeigen alternative Deutungen zu „westlichen“ Sichtweisen auf und verdeutlichen deren Relevanz für das Fach.In welcher Hinsicht können körperlich-leibliche Erfahrungen als Teil sozialer Aktivitäten verstanden werden und wie kann man sie sozialwissenschaftlich untersuchen? Unter…
Rückgriff auf den klassischen Pragmatismus, insbesondere John Dewey, und soziologische Praxistheorien leistet Alexander Antony einen Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen. Er entwickelt eine Soziologie leiblicher Praxis, welche Sozialtheorie, methodologische Reflexion und die Erforschung der Produktion ge- und erlebter Körperlichkeit miteinander verschränkt. Empirisch widmet sich das Buch aus einer diskursanalytischen und ethnographischen Perspektive der Praktik der Atemarbeit, einem „ganzheitlichen“ Therapie- und Selbsterfahrungsangebot. Die Atemarbeit zielt darauf, eine bewusst erlebte leibliche Selbstbezüglichkeit zu etablieren, um derart körperliches, psychisches und seelisch-spirituelles Wohlbefinden zu befördern. Auf unterschiedlichen Analyseebenen spürt der Autor der Frage nach, wie individuelles leibliches Erleben und die diskursive und soziomaterielle Produktion von Erfahrungssituationen zusammenspielen. Die zentrale Einsicht: Sozialität geht buchstäblich unter die Haut.Dies ist ein Open-Access-Buch.Dialogische Multiplikation: Grundsätze für eine indigene Psychologie
Par Danilo Silva Guimarães. 2023
Dieses Buch stellt einen theoretischen Rahmen vor, der zur Unterstützung von Psychologen entwickelt wurde, die mit indigenen Völkern und interethnischen…
Gemeinschaften arbeiten. Ausgehend von dem Kulturschock, den er als Psychologe bei der Arbeit mit indigenen Völkern in Brasilien erlebte, zeigt Dr. Danilo Silva Guimarães die Grenzen des traditionellen psychologischen Wissens im Umgang mit Bevölkerungsgruppen auf, die nicht dasselbe Ethos der europäischen Gesellschaften teilen, aus denen die Psychologie als moderne Wissenschaft hervorging, und schlägt einen neuen Ansatz vor, um über das erkenntnistheoretische Projekt hinauszugehen, das darauf abzielte, ein Subjekt zu konstruieren, das die Welt frei von jeglicher kulturellen Vermittlung darstellen kann. Nach Ansicht des Autors besteht das Ziel der Kulturpsychologie darin, allgemeine psychologische Theorien über die kulturelle Vermittlung des Selbst, der anderen und der Beziehungen zur Welt aufzustellen. Ausgehend von dieser Annahme argumentiert er, dass die Kulturpsychologie, um dieses Ziel zu erreichen, verstehen muss, wie indigene Perspektiven am Prozess der Wissenskonstruktion teilnehmen und psychologische Konzepte und Praktiken verändern. In diesem Band stellt der Autor seinen eigenen Beitrag zur Öffnung der Kulturpsychologie für indigene Perspektiven vor, indem er die theoretischen und praktischen Implikationen des Begriffs der dialogischen Multiplikation für die Konstruktion von Arbeit in Ko-Autorenschaft in der Beziehung zwischen Psychologie und indigenen Völkern diskutiert. Mit den wachsenden Migrationsbewegungen auf der ganzen Welt werden Kompetenzen in der psychologischen Kommunikation über Kulturen hinweg immer mehr gefordert. Dies macht Dialogische Multiplikation - Prinzipien für eine indigene Psychologie zu einer wichtigen Ressource für Psychologen, die mit interethnischen und interkulturellen Gemeinschaften auf der ganzen Welt arbeiten.Frantz Fanon und Malcolm X verband vieles: nicht nur die gleiche historische Periode und dadurch kollektive Diskriminierungserfahrungen, der lebenslange Kampf…
gegen Diskriminierung und Unterdrückung, die Verwendung ähnlicher Parolen, sondern auch charismatisches Auftreten, mitreißende Reden sowie eine beeindruckende Unermüdlichkeit und Resolutheit im Kampf gegen Ungerechtigkeiten.Zur Bearbeitung der Forschungsfragen wurden transdisziplinäre Methoden angewandt, die hauptsächlich im ethnopsychoanalytischen Bereich liegen. Ausgehend von Biografien erfolgte eine intensive Reflexion der höchstpersönlichen Lebensumstände sowie den jeweiligen ‚Erfahrungsrucksäcken‘ zur Klärung der Frage, warum sich Frantz Fanon und Malcolm X auf ihre jeweilige Art und Weise entwickelten, welche externen Einflüsse dazu beitrugen sowie welche Bedeutung ihre Positionen bis heute haben.Zusätzlich zur Darstellung der Gemeinsamkeiten ist das Ziel dieses Bandes, die bisher zu wenig beachteten historischen und soziokulturellen Verbindungen zwischen afrikanischen, karibischen und nordamerikanischen PoC aufzuzeigen und so zu einem vertieften gegenseitigen Verständnis beizutragen. Es soll dazu angeregt werden, ein klares Statement gegen Diskriminierung sowie institutionellen und strukturellen Rassismus zu setzen, und zwar mit allen der Autorin möglichen Mitteln – by any means necessary!Trans-Sequentiell Forschen: Neue Perspektiven und Anwendungsfelder (Politische Ethnographie)
Par Martina Kolanoski, Marlen S. Löffler, Carla Küffner, Clara Terjung. 2023
Die in diesem Band versammelten ethnografischen Studien dokumentieren und reflektieren die Forschungspraxis einer zeitsensiblen Praxeografie. Dabei eint die empirie-gesättigten Beiträge…
der Fokus auf die zeitliche Struktur von Arbeitsprozessen, die in Auseinandersetzung mit der Trans-Sequentiellen Analyse (TSA) über die fortlaufende Arbeit an geteilten Objekten erschlossen wird. In Erweiterung der Ethnomethodologie werden hierbei Anforderungen, Ziele und Konflikte der Praktiken im Feld über einzelne Episoden hinweg herausgearbeitet, mit denen die Studien detaillierte und systematische Einblicke in Forschungsfelder sowie gesellschaftskritische und praxisberatende Analysen geben.Der Wert von Methoden: Forensische Toxikologie des 19. Jahrhunderts im deutsch-französischen Vergleich
Par Marcus B. Carrier. 2023
Giftmorde zeichnen sich durch die praktische Unsichtbarkeit der Tatwaffe und damit durch eine besondere Heimlichkeit aus. Anders als bei vielen…
anderen Morden ist so nicht nur die Täterschaft, sondern schon die Tat selbst besonders schwierig festzustellen. Gerichte sind und waren deshalb besonders angewiesen auf wissenschaftliche und medizinische Gutachten. Während des 19. Jahrhunderts entwickelt sich dazu analog zu Entwicklungen in der analytischen Chemie die forensische Toxikologie an der Schnittstelle zwischen Chemie und Gerichtsmedizin. Ihre Aufgabe war es, durch chemische Analysen eine Vergiftung nachzuweisen und die Tatwaffe im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar zu machen. In diesem Buch wird analysiert, wie sich die forensische Toxikologie dabei in ihrer Wahl von analytischen Methoden durch die spezifischen gerichtlichen Anforderungen beeinflussen ließ. Dabei werden Entwicklungen der analytischen Chemie genauso in den Blick genommen wie sich verändernde Rechtskontexte in Frankreich und den deutschen Staaten des 19. Jahrhunderts.Was ist der Mensch und wie verhält er sich zum Tier? Wird diese Frage in ethischen, gesellschaftlichen, philosophischen und ästhetischen…
Diskursen seit der Antike debattiert, stellt sie sich im 20. Jahrhundert angesichts der NS-Diktatur und ihrer Verbrechen gegen die Menschlichkeit in einem besonders bedrohlichen Umfeld. Wie wirkt sich dies auf das nachfolgende Verständnis von Mensch und Tier aus? – Die vorliegende Arbeit untersucht Mensch-Tier-Konstellationen in fiktionalen und theoretischen Texten, die im durch das NS-Regime verursachten Exil entstanden sind. Dabei werden Fragen der Exilforschung mit Fragen der Literary und Cultural Animal Studies zusammengedacht. Ausführlich analysiert werden Texte von Victor Klemperer, Alexander Bein, Hannah Arendt, Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, Hermann Broch, Oskar Maria Graf, Alfred Kerr, Hilde Domin und Hans Sahl.Kulturelle Emotions-Modelle
Par Victor Karandashev. 2023
Dieses Buch bietet einen multidisziplinären Überblick über kulturelle Modelle von Emotionen, mit besonderem Augenmerk darauf, wie kulturelle Parameter von Gesellschaften…
das Gefühlsleben von Menschen in unterschiedlichen kulturellen Kontexten beeinflussen. Es geht über die traditionelle Dichotomie des West-Ost-Vergleichs und damit verbundene Kulturparameter wie Individualismus-Kollektivismus und Machtdistanz hinaus und untersucht auch viele andere kulturelle Dimensionen, die in der Mainstream-Forschung weniger Beachtung gefunden haben.Zu den behandelten Themen gehören:· Grundlegende emotionale Prozesse in kulturellen Kontexten· Kulturelle Komplexität von Emotionen· Kulturelle Werte des Überlebens und der Selbstdarstellung· Gesichtsausdruck von Emotionen in verschiedenen KulturenCultural Models of Emotion" ist ein umfassender Überblick über die internationalen Perspektiven der kulturübergreifenden Erforschung von Emotionen und eine nützliche Quelle für Forscher in den Bereichen Anthropologie, Soziologie, Psychologie und Kommunikationswissenschaften.Welchen Einfluss hat unsere Persönlichkeit auf unser Leben? Und wie, wenn überhaupt, können wir sie verändern? Dieses Buch zu lesen…
ist wie eine Einführungsvorlesung eines charmanten, geistreichen und bewunderten Professors zur Persönlichkeitspsychologie … Mein Ich, die anderen und wir zeigt uns die Universalien und die Spezifika, also die Verhaltensmerkmale, die in der gesamten Menschheit zu finden sind, und die einzigartigen Erfahrungen, die unser „Selbst“ schaffen … Am Ende wendet sich Brian Littles Buch der „Kunst“ des Wohlbefindens zu: der Bedeutung von Projekten, die uns Motivation und Sinn verschaffen. Wir alle stehen, so sein Hinweis, in unseren vielfach facettierten Leben vor der Herausforderung, „uns mit uns selbst zu versöhnen“ wie auch mit den Menschen, die bedeutsam für unser Leben sind – der perfekte Schlussakkord für eine Vorlesung wie für ein Buch wie für ein Leben. The Wall Street Journal Mein Ich, die anderen und wir ist dann besonders aufschlussreich, wenn Little über die polarisierenden Kategorien hinausgeht und zum Beispiel die Auswirkungen unserer Persönlichkeiten auf das erkundet, was er unsere „persönlichen Projekte“ nennt. New York Times Book Review Brian Little ist einer der klügsten, lustigsten, freundlichsten und gebildetsten Menschen, denen ich je begegnet bin, und in diesem Buch bekommen Sie eine großzügige Portion aller dieser Persönlichkeitsmerkmale serviert. Ein überaus wichtiges Buch für jeden, der seine Kollegen, seine Lieben – und sich selbst – verstehen will. Susan Cain, Autorin des New York Times-Bestsellers Still. Die Kraft der Introvertierten _____ Sind Sie zum Glücklichsein geboren – oder zur Verdrießlichkeit veranlagt? Glauben Sie, Ihre Zukunft in der Hand zu haben, oder überlassen Sie sich eher den Strömungen des Schicksals? Stellen Sie sich vor, es wäre Ihnen egal, was andere Leute über Sie denken – wären Sie dann glücklicher oder einfach weniger fähig, sich in die Gesellschaft einzugliedern? Und ist die cholerische „Typ-A“-Person, mit der Sie zusammenleben, zum baldigen Herzinfarkt verdammt, oder treibt sie nur Sie in den Wahnsinn? Die wissenschaftlichen Forschungen der letzten Jahrzehnte haben manche alten Vorstellungen von der Natur der menschlichen Persönlichkeit in ein neues Licht gerückt. So stellten Neurowissenschaftler, Biologen und Psychologen die Theorien von Freud und Jung sowie die Vorstellungen der Humanistischen Psychologie aus den 1960er-Jahren auf den Prüfstand. Man verwarf die allzu simplen Kategorisierungen in „Persönlichkeitstypen“ und entwickelte neue Instrumente und Verfahren, um zu ergründen, wer wir sind. Brian R. Little, renommierter Professor und Pionier der psychologischen Forschung, zählt zu den Wegbereitern dieser neuen Wissenschaft. In seinem klugen und geistreichen Buch präsentiert er eine Fülle neuer Daten und provokanter Einsichten zu der Frage, wer wir sind, warum wir uns so verhalten, wie wir es tun, was wir an unserer Persönlichkeit ändern können – und was nicht – und wie wir uns am besten unserer „Natur“ gemäß entfalten. Mein Ich, die anderen und wir erörtert Fragen, die tief im menschlichen Bewusstsein verwurzelt und zugleich so alltäglich sind wie eine Unterhaltung am Frühstückstisch – etwa ob unsere Persönlichkeitsmerkmale mit dreißig Jahren „zementiert“ sind oder ob sich das Gehirn und unser Selbst auch dann noch formen lassen. Das Buch widmet sich auch der Frage, welche Bedeutung unsere Persönlichkeit für Gesundheit und Erfolg hat und inwiefern unser Wohlbefinden von den persönlichen Projekten abhängt, die wir verfolgen. Mit Geschichten, Studien, persönlichen Erfahrungen und unterhaltsamen interaktiven Tests vermittelt Mein Ich, die anderen und wir ein lebendiges, zum Nachdenken anregendes und letztlich optimistisches Bild von den Chancen und Gefahren, die es birgt, ganz und gar wir selbst zu sein, während es zugleich die PersönlichkeitenEvolutionsbiologie
Par Volker Storch, Ulrich Welsch, Michael Wink. 2013
Die gut eingeführte "Evolutionsbiologie" von Volker Storch, Ulrich Welsch und Michael Wink liegt inzwischen in 3., sehr gründlich überarbeiteter und…
aktualisierter Neuauflage vor. Die Autoren schildern den bisherigen Ablauf der Evolution der Organismen durch die Jahrmillionen, die molekularen Grundlagen der Evolution und - unter verschiedenen Aspekten - die Evolution des Menschen und seiner nächsten Verwandten. Zahlreiche Exkurse, viele von renommierten Wissenschaftlern verfasst, erläutern besonders aktuelle Themen.Ausgehend von Roberto Llaryoras Fallstudien und seiner Kritik an dem in den Medien und der Wissenschaft vorherrschenden, historisch und ethnographisch…
verkürzten Mafiabild geht das Buch folgenden Fragen nach:Erstens: Was verbirgt sich eigentlich hinter dem mafiosen Dispositiv, hinter der offenbar sehr eindeutig stadtgesellschaftlich eingebetteten Form gewaltsamer Machtausübung, was macht seine “DNA” aus? Zweitens: Welchen gesellschaftlichen Konstruktionselementen verdankt sich dieses ungewöhnlich flexible und dauerhafte Dispositiv? Drittens: Warum ist das bis in die Öffentlichkeit hinein gepflegte deutlich nostalgisch-kulturalistisch geprägte Mafiabild so resilient gegen jeden Versuch, einen sachadäquaten Zugang zu gewinnen?Gaia-Ästhetiken entwerfen Figurationen der Erde und ihrer Lebensformen, welche die Menschen dezentrieren und den Fokus auf die Verbindungen zwischen Lebewesen…
untereinander und dem Unbelebten richten. Diese Ästhetiken sind der Gaia-Theorie entlehnt. In den 1970er Jahren bei der NASA entwickelt, wird sie von Bruno Latour und Isabelle Stengers in den Kontext des Anthropozäns gesetzt. Die Erde als Gaia ist eine mehr-als-menschliche Assemblage, in der die Menschen Knotenpunkte der Verantwortlichkeit darstellen. Filmische Ästhetiken können diese Knotenpunkte wahrnehmbar werden lassen, wie die Spielfilme I Am Legend (2007) und Planet of the Apes (2011-2017) zeigen. Die Filme präsentieren ihren Zuschauer_innen eine Welt in der Post/Apokalypse, in der die Filmfiguren mit dem Eindringen Gaias konfrontiert sind. Sie werden in der Post/Apokalypse kompostiert: Viren dringen in ihre Körper ein, zersetzen ihre Menschlichkeit und lassen sie zum Teil des mehr-als-menschlichen Gaia-Komposts werden.Ethnopsychologie: Ein Überblick über die mexikanische ethnopsychologische Forschung
Par Rolando Díaz-Loving. 2023
Dieses Buch gibt einen Überblick über die mexikanische Ethnopsychologie, einen originellen theoretischen und methodischen Ansatz, der darauf abzielt, die auf…
universellen Prinzipien, Prozessen und Konstrukten basierende psychologische Wissenschaft durch wissenschaftliche Methoden zu ergänzen, um die für bestimmte kulturelle Gruppen typischen idiosynkratischen Merkmale und Verhaltensweisen zu untersuchen. Sie schlägt ein historisch-bio-psycho-sozio-kulturelles theoretisches Modell vor, um Forschungsergebnisse zu sozialen, psychologischen, kollektiven und individuellen Phänomenen zu beschreiben.Die Psychologie steht am Scheideweg einer jahrelangen Forschung, bei der der Schwerpunkt auf der internen Validität lag und kontextuelle und kulturelle Variablen kaum beachtet wurden. Es ist von grundlegender Bedeutung, den Weg der internen Validität weiterzuverfolgen und gleichzeitig Fragen der externen Validität einzubeziehen. Die Zunahme indigener Bewegungen und Daten ermöglicht eine gründliche Bewertung der Frage, inwieweit scheinbar universelle Phänomene wirklich universell sind und inwieweit sie idiosynkratische Manifestationen der Kulturen sind, in denen die Mainstream-Forschung betrieben wird.Mexikanische Ethnopsychologen verfolgen diesen Weg schon seit Jahrzehnten, seit der Pionierarbeit von Rogelio Díaz-Guerrero, aber bisher wurde nur wenig über diesen innovativen theoretischen Ansatz in englischer Sprache veröffentlicht. Ethnopsychologie - Stücke aus der mexikanischen Forschungsgalerie füllt diese Lücke, indem es der internationalen Gemeinschaft einen Überblick über die mexikanische Ethnopsychologie gibt und somit ein nützliches Instrument für Verhaltens-, Sozial- und Gesundheitswissenschaftler darstellt, die daran interessiert sind, zu verstehen, wie die Kultur sowohl kollektive als auch individuelle Verhaltensweisen prägt.Die Fabrikation von Demokratie: Baustellen performativer politischer Repräsentation (Politologische Aufklärung – konstruktivistische Perspektiven)
Par Jan-Peter Voß, Hagen Schölzel. 2024
Das Buch eröffnet ein neues Forschungsfeld praxeologischer Demokratieforschung. Statt von bestimmten theoretischen Konzeptionen auszugehen, was Demokratie ist oder sein soll,…
wird untersucht, wie Demokratie praktisch gemacht wird. Wie wird der „demos“ zum Subjekt des Regierens gemacht, als politischer Akteur mit kollektivem Willen und Handlungsmacht? Das Buch verfolgt den Ansatz, nach konkreten praktischen Formen zu suchen, in denen Repräsentationen des Willens von kollektiven Subjekten hergestellt und geltend gemacht werden. Dabei entfaltet sich ein Blick auf die Multiplizität und Dynamik der Demokratie.„Nun das Wichtigste vom Tag“, so beginnen oft Nachrichtensendung. Was so selbstverständlich klingt und klingen soll, ist Ergebnis eines Prozesses,…
der im fertigen Beitrag kaum noch zu erkennen ist. Dabei prägen Redaktionen unser Bild der Wirklichkeit, indem sie ihr Publikum mit Informationen konfrontieren, über die sich reden und streiten lässt. Wie und wann das gelingt, zeigt diese Studie anhand der ZDF-heute-Redaktion. Dort lassen sich Verfahren beobachten, durch die sich die Redaktion ihrem Verständnis der Nachricht nach und nach versichert. Die Ereignisse, organisatorischen Notwendigkeiten und antizipierten Publikumsreaktionen bilden dabei nur den Hintergrund, vor dem über Auswahl und Darstellung der Inhalte entschieden wird. Die einschlägigen Kriterien müssen immer wieder aus der Konfrontation mit Nachrichtenentwürfen entwickelt werden, um das Vertrauen in eine ‚akzeptable‘ Version zu begründen. So schaffen Redaktionen Normalität angesichts von Ereignissen, die uns sonst oft sprachlos machen. Zum Problem wird die routinierte Bearbeitung von Neuigkeit jedoch, wenn existenzielle Notlagen wie die Klimakrise durch ein Weiter-so gerade nicht zu bewältigen sind.The Wandering Radiance: Selected Poems of Hilde Domin
Par Hilde Domin. 2023
Hilde Domin was one of the most highly regarded German poets of the 20th century. Her work was deeply influenced…
by her time in exile and the loss of homeland. A poet of the Jewish faith, she fled political developments in Germany in 1932 and spent more than twenty years of her life in various countries including the Dominican Republic, which became her self-chosen namesake. After returning home to Germany from exile she became known as the "poet of return" and received numerous honors for her literary work, including the Carl Zuckmayer Medal, the Nelly Sachs Prize, and the Grand Federal Cross of Merit. The Wandering Radiance is a selection of poems that spans decades. Presented bilingually, many of these poems appear here for the first time in English, brilliantly translated by Mark S. Burrows.In vielen Teilen der Welt ist die Küche ein zentraler Ort des Familien- und Gemeinschaftslebens. Gesellschaftliche und kulturelle Transformationen spiegeln…
sich dort in den Interaktionen von Familienmitgliedern mit ihrer humanen und nicht-humanen Umwelt wider. In ihrer Dissertation widmet sich Petra Panenka dem soziokulturellen Wandel in den Küchen der erweiterten Familien (cocinas grandes) der Nördlichen Lakandón Maya, einer indigenen Ethnie im Süden Mexikos. In dieser multi-temporalen Ethnografie verbindet sie die Stärken ethnografischer Feldforschung mit der Theoriegenerierung der Grounded Theorie-Forschung. Im Zuge der Analyse entwickelt sie das Konzept Küchenwelt. Das Konzept erfasst durch vier miteinander verwobene Kategorien, wie sich soziokultureller Wandel anhand der Dimensionen der Materialität, der räumlichen und zeitlichen Gestaltungen der Tagesabläufe, der Interaktionen und Praktiken der Familienmitglieder sowie der familialen Sub-Gemeinschaften konstituiert. Aufgrund der interdisziplinären Ausrichtung ist Küchenwelt in Diskursen über die Sozial- und Kulturanthropologie anschlussfähig.Sex und Moral – passt das zusammen? (#philosophieorientiert)
Par Hilkje Charlotte Hänel. 2021
Sex. Die meisten von uns haben ihn. Mal schlecht, mal gut, manchmal phänomenal. Die wenigsten denken lange drüber nach. Oder…
reden offen drüber. Dabei ist gar nicht so klar, was Sex eigentlich gut macht. Befriedigung? Spaß? Gemeinsamkeit? Interesse an emotionaler Bindung und Stabilität? Reproduktion? Und wann ist Sex schlecht? Oder nicht nur schlecht, sondern sogar moralisch problematisch? Hilkje Hänel zeigt, dass es gar nicht so einfach ist, zwischen problematischem Sex (weil z.B. erzwungen oder ohne Zustimmung) und gutem Sex klar zu unterscheiden. Denn viele sexuelle Handlungen, die wir vornehmen, sind zwar nicht gut, aber auch nicht moralisch problematisch. Manchmal sind wir vielleicht nicht ganz bei der Sache oder würden eigentlich gerade lieber etwas anderes machen. Manchmal müssen wir uns gegenseitig oder sogar uns selbst noch besser kennenlernen. Hänel zufolge gibt es eine große Grauzone zwischen gutem, schlechtem und moralisch problematischem Sex, wobei es häufig vor allem auf den Kontext und unsere Kommunikation ankommt. Auf der Basis aktueller Wissenschaft und medialer Bewegungen wie #MeToo verteidigt Hänel ihre Ansichten gegen die wichtigsten Einwände und argumentiert für mehr Respekt im Bett. „Hilkje Hänel ist eine echte Aufklärungsphilosophin. Sachlich, scharfsinnig und mit einem klaren Sinn dafür, dass die richtigen Worte zu größerer Freiheit führen können.“ (Eva von Redecker, Schriftstellerin und Marie-Skłodoska-Curie Wissenschaftlerin mit einem Projekt zu Authoritarian Personality an der Universität Verona, Italien) "Hilkje Hänel behandelt ein überfälliges Thema und führt die Leser in diesem Band eingängig und mit argumentativem Scharfsinn durch das Terrain zwischen Sex und Moral. Die Lektüre ist ein Vergnügen und regt an, über ein Gebiet nachzudenken, das uns alle betrifft.“ (Monika Betzler, Professorin für Praktische Philosophie und Ethik an der Ludwig-Maximilians-Universität München)